Keine Emissionssteuer für Superjachten

Die EU hat beschlossen, den Emissionshandel auf den Schiffsverkehr auszuweiten, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Superjachten bleiben von dieser Regelung jedoch ausgenommen.

Die EU hat sich darauf verständigt, den Emissionshandel auf den Schiffsverkehr auszuweiten, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Dabei werden jedoch Superjachten von dieser Regelung ausgenommen bleiben. Obwohl diese Schiffe oft enorme Mengen an Treibstoff verbrauchen und entsprechend große Mengen an Treibhausgasen ausstoßen, werden sie von der EU-weiten Ausweitung des Emissionshandels ausgenommen bleiben.

Der Emissionshandel hat 2005 begonnen und erfasst seit 2012 auch Luftfahrtunternehmen für innereuropäische Flüge. Dabei müssen große Industriebetriebe und Luftfahrtunternehmen Zertifikate für ihren Ausstoß kaufen. Ab 2024 sollen jedoch nur sehr große Passagier- und Frachtschiffe ab 5000 Bruttoregistertonnen in den Emissionshandel einbezogen werden. Diese Schiffe müssen dann schrittweise CO2-Zertifikate erwerben.

Die EU-Kommission teilte auf Anfrage des NDR mit, dass diese Regelung nicht für “nicht-gewerbliche Betreiber oder reine Freizeitboote” gelte, unabhängig von der Größe. Das bedeutet, dass selbst ein Milliardär für ein riesiges Schiff keine CO2-Rechte kaufen muss, wenn er es selbst nutzt. Dies obwohl die Ausstöße dieser Schiffe enorm sind. Studien haben gezeigt, dass Superjachten an einem Sommertag mehr Umweltverschmutzung verursachen können als die Mehrheit der Menschen in ihrem ganzen Leben.

Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Ausnahmeregelung auf den Umweltausstoß durch Superjachten auswirkt und ob es zukünftig weitere Schritte geben wird, um auch diese Schiffe in den Emissionshandel einzubeziehen.

Last updated: 19 Jan 2023